Die Geschichte der Plattenbauten, Teil 2

09.05.2018
Die Geschichte der Plattenbauten, Teil 2
Die Ausbreitung der Paneelholzbauten begann in Dänemark.

Der Produktion nahmen sich der spätere dänische Konsul Christian Ferdinand Christoph und sein Gesellschafter Architekt Christian Rudolf Unmack an, die im Jahre 1882 die Befugnis für die Produktion der mobilen Döcker-Häuser erlangten. Die Häuser fanden viel Anwendung bei allen Militärverwaltungen und waren wegen ihrer praktischen Nutzung sehr hochgeschätzt. Der preußische Arzt Dr. V. Coler vom Kriegsministerium in Berlin setzte bei der Bestellung der Häuser für das preußische Kriegsministerium den Umzug der Produktion vom dänischen Kopenhagen nach Deutschland durch. Dazu kam es im Jahre 1882, als die Produktion in Niesky (Oberlausitz) im Maschinenbauwerk des Onkels von Ch. F. Christoph, Herrn J.E. Christoph, aufgenommen wurde.

 

Paneele als beste Lösung für Lazarette

Anlässlich einer internationalen Ausstellung 1885 in Antwerpen rief das Internationale Rote Kreuz einen Wettbewerb um den besten Bau für die Behandlung und die Heilung von Verletzten und Infektionskranken aus, der genauso gut im Krieg wie auch im Frieden genutzt werden kann. Von sechzig angemeldeten Lösungen gewann den Ehrenpreis Ihrer Majestät, der Kaiserin Augusta, und die Goldmedaille mit einem Porträt eben das von der Firma Christov & Unmack erbaute Paneelhaus des Döcker-Systems.

 

Mobile Döcker-Häuser sind zum Super-Schlager geworden

Der Deutsche Rote-Kreuz-Verband bestellte 80 Häuser, die bei humanitären Krisen und Naturkatastrophen zur Verfügung stehen sollten. Ähnlich ging auch der Österreichische Rote-Kreuz-Verband vor.Die Häuser wurden bei Epidemien wie Pocken und Typhus genutzt, sie dienten als Pavillons für die Behandlung von Lungenkrankheiten. 1899 erbaute die Firma Christov & Unmack die erste Schule und es folgte eine Expansion der Paneelholzbauten für das Schulwesen. Auch die Kirchengemeinden begannen sie als Not-Gotteshäuser zu nutzen. Es folgten Schullandheime, Erholungsobjekte, Sommerresidenzen und Wohnhäuser. Die Bauten des Döcker-Systems wurden auch als Kolonialbauten für Transport- und Bergbauunternehmen genutzt. Die Holzbauten des Unternehmens Christov & Unmack wurden in ganz Europa, in den Kolonien, in der Türkei, in den USA, in Brasilien, Argentina, Mexiko und Japan gebaut. Während des Ersten Weltkriegs wurden Döcker-Häuser auf allen Schlachtfeldern genutzt.

 

Ing. Luděk Liška

EUROPANEL s.r.o.